INTEGRATOR-SYSTEM

I97 FAT MAN

AUFWENDIGE DYNAMIK EINHEIT MIT COMPRESSOR UND EXPANDER FÜR 4HE-KASSETTENTRÄGER

das umfangreiche Programm an Studiogeräten finden Sie hier:
Technische Daten
Die klassiche adt-audio Dynamik Einheit

Eine aufwendige Dynamikeinheit mit umfangreichen Regelmöglichkeiten zum Einsatz für die komplexe Dynamik-Bearbeitung von Mono- und Stereosignalen. Einheiten dieses Basistyps werden in Kanalzügen der Mischpultbaureihen 5MT-S und MR5 eingesetzt. Die Geräte ermöglichen die Erzeugung druckvoller Klangbilder auch bei kritischem Programm. Die Kompression von Basstönen und extreme Kompressionsraten bei Vocals und Soloinstrumenten sind einfach zu realisieren. Ein übersichtlicher Aufbau und die nutzungsgerechte Anpassung der Regelverläufe ermöglicht schnelles und effektives Arbeiten bei hervorragenden Ergebnissen.

Die zusätzlichen Funktionen CREST und ENVELOPE ermöglichen die Anpassung der Arbeitsweise an schwierig zu komprimierende Signale und ermöglichen unter anderem eine effektive Kompression im Bassbereich.

Das Gerät ist mit erdsymmetrischen oder symmetrisch-erdfreien Ein- und Ausgängen lieferbar. Die Einheit verfügt über einen Hardbypass, der Ein- und Ausgänge durchschaltet, solange die Taste DYN nicht betätigt wird. Die Regelung erfolgt durch VCA’s. Die Regelschaltung arbeitet vorwärts geregelt, wodurch schnellste Einschwingzeiten und exakt lineare Kennlinien realisiert werden können.

Kompressor

Der Kompressorteil des Gerätes ist mit Präzisions-RMS-Wandlern ausgestattet, deren Verhalten durch die Schalter CREST und ENV dem zu bearbeitenden Signal angepasst werden kann.

Crestfaktor

Der Schalter CREST bestimmt die Reaktion des Wandlers auf Signalspitzen. Per Definition ist der Crest-Faktor der Scheitelwert einer Wechselspannung dividiert durch ihren Effektivwert. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Momentanwert einer Wechselspannung größer wird als ihr Effektivwert multipliziert mit dem Crestfaktor nimmt mit zunehmendem Crestfaktor stark ab. Durch die Anpassung des RMS-Wandlers wird bestimmt welche Signalformen noch als echter Effektivwert ausgegeben werden. Je kleiner der eingestellte Wert ist, umso besser sind die Eigenschaften des Wandlers in Bezug auf die Effektivwertberechnung. Je größer der Wert wird umso mehr nähert sich das Verhalten dem eines reinen Spitzenwertgleichrichters. Hierdurch wird die Regelcharakteristik des Audiosignals in hohem Masse beeinflusst. Die Einstellung erfolgt durch einen Schalter mit den Stellungen 1, 2 und 4. Hierbei erzeugen die kleinen Werte ein insgesamt weicheres Verhalten.

Envelope

Der Schalter ENV bestimmt die Reaktion des Wandlers auf niedrige Frequenzen. Da zur effektiven Kompression mit einer relevanten Steigerung der Lautheit des Signals eine Einstellung sehr kurzer Release-Zeiten und mittlerer bis langer Attackzeiten erforderlich ist, bestimmen die physikalischen Grenzen die Wirksamkeit der Kompression durch die Tatsache, dass bei kurzen Releasezeiten die Regelung für tiefe Frequenzen schon innerhalb der Periodendauer der Schwingung einsetzt.

Kurz gesagt, bei für Mitten und Höhen guten Einstellungen verzerren die Bässe. Um die Verzerrung zu verhindert, muss man die Releasezeit erhöhen, wodurch das Ergebnis der Kompression aber wesentlich weniger effektiv ist.

Die ENV-Einstellung (Envelope) reduziert dieses Problem, in dem die Reaktion des Wandlers auf Basstöne verändert wird. Das Resultat ist eine bessere Verarbeitung von niederfrequenten Signalen bei starken Kompressionseinstellungen. Die Envelope-Funktion kann in 3 Stufen eingestellt werden.

Attack

Einen wesentlichen Anteil am Verhalten eines Kompressors hat die Attackzeit. Je größer der Verstellbereich für die Attackzeit ist, umso besser lässt sich die Kompression an ein Programmmaterial anpassen. Der Bereich des Attackreglers ist mit 0.1 ms bis 30 ms so ausgelegt, dass alle überhaupt sinnvollen Werte eingestellt werden können. In der Stellung 0.1 ms arbeitet das Gerät im Limiterbetrieb. Eine Veränderung des Signals bzw. der Lautheit findet praktisch nicht statt. In der anderen Extremstellung 30 ms wird der Einsatz der Regelung stark verzögert. Dadurch erfolgt praktisch keine Abregelung bei einer Pegelerhöhung sondern eine Aufregelung nach Wegfall einer Spitze. Um diesen Effekt zu erreichen, muss die Releasezeit verhältnismäßig kurz eingestellt sein (< 0.3 s). Ferner muss ein niedriger Wert für den Threshold (< - 15 dB) und ein mittlerer Wert für die Ratio (~3) gewählt werden. Im mittleren Bereich der Attackzeit verändert sich die Charakteristik der Regelung über das Verhalten konventioneller Kompressoren (0.5 bis ca. 5 ms) nach der Art der Regelung wie sie traditionelle RMS-Kompressoren haben (10 ms).

Ratio

Der Ratioregler bestimmt das Kompressionsverhältnis bei Pegeln über dem eingestellten Threshold. Der Ratiowert entspricht dem Verhältnis zwischen Eingangspegelerhöhung und Ausgangspegelerhöhung. Ein Ratiowert von 3 bedeutet also, dass eine Erhöhung des Eingangspegels um 9 dB auf eine Erhöhung des Ausgangspegels von 9 dB / 3 = 3 dB reduziert wird. In der Stellung 1 erfolgt keine Veränderung der Dynamik; der Kompressor ist inaktiv. Steht der Ratioregler in der Stellung oo, so bewirkt eine Erhöhung des Eingangspegels keine Erhöhung des Ausgangspegels. Dies ist das Verhalten eines Limiters.

Threshold

Der Threshold-Regler bestimmt den Eingangspegel, ab dem Kompressor arbeitet. Er kann im Bereich von – 30 dB bis + 20 dB verstellt werden.

Release

Der Releaseregler dient zur Einstellung der Erholzeit in einem Bereich von 0.1 bis 5 Sekunden. Neben dem Attackregler bestimmt er wesentlich das klangliche Verhalten. Einstellungen von ca. 0.3 Sekunden sind für die Signalverdichtung optimal, da die Hochregelung nach Signalspitzen dann wegen der Erholzeit des menschlichen Ohrs, die in diesem Zeitbereich liegt, nicht wahrgenommen werden kann. Bei höheren Werten für die Releasezeit tritt – je nach Einstellung der übrigen Parameter – das gefürchtete ‚Pumpen’ auf. Die Einstellung im Bereich vom mehreren Sekunden ermöglicht ein Verhalten der Kompression, die dem einer Aussteuerungsautomatik gleicht. Mit lang eingestellten Attack- und Releasezeiten kann man bei niedrig eingestellten Werten für Threshold und Ratio langsam ablaufende Signalanpassungen in der Art eines Leveling erzielen.

Autogain

Da jede Veränderung eines Parameters das Regelverhalten verändert, verändert sich damit auch automatisch der Verstärkungsverlust. Verstellt man den Threshold z. B. von 0 auf – 10 dB bei einer Ratioeinstellung von 5, so wird ein Eingangspegel von 0 dB nicht mehr mit 0 dB am Ausgang erscheinen, sondern mit – 8 dB. Da jede Anpassung von Einstellungen immer auch eine Veränderung der Lautstärke mit sich bringt, wird die Justage eines Kompressors sehr kompliziert. Da eine Veränderung der Lautstärke immer eine physiologische Beeinflussung mit sich bringt, kann man eigentlich die Auswirkungen von Veränderungen an Kompressionsparametern nur dann neutral beurteilen, wenn die Störung durch die Pegelveränderungen ausgeblendet wird. Manuell ist dies mit hinreichender Genauigkeit nur durch ständige Messungen mit Pegeltönen durchzuführen. Dies ist nicht praxisgerecht.

Die Autogain-Funktion befreit Sie von diesem Problem. Aus den Einstellungen der Parameter Threshold, Ratio, und Attack wird innerhalb des Gerätes ein Korrekturwert für die erforderliche Verstellung der Verstärkung berechnet. Um diesen Wert wird der Ausgangspegel automatisch verändert. Im Resultat bleibt die Ausgangsspannung unabhängig von der Einstellung des Kompressorteils weitgehend konstant. Die Genauigkeit dieser Regelung liegt in der Größenordnung von 1 dB.

Während die Autogainfunktion für die Veränderung der genannten Parameter eine nahezu perfekte Korrektur liefert, sind die Parameter Envelope und Crest nur näherungsweise kompensierbar. Diese beiden Parameter verändern das Regelverhalten in Abhängigkeit von der Struktur des Audiosignals am Eingang, sodass eine sehr genaue Kompensation nur dann möglich ist, wenn die Signalstruktur hinsichtlich des Crestfaktors und der spektralen Verteilung bekannt ist. Dies ist jedoch naturgemäß nicht der Fall. Hier werden Werte verändert, die empirisch mit repräsentativem Programmaterial ermittelt wurden und für den größten Teil der Anwendungen passen.

Für den Einsatz des Gerätes als Spitzenwertbegrenzer ist die Autogain-Funktion eher hinderlich. Eine Verringerung des Threshold-Wertes führt mit Autogain ja nicht mehr zu einem eindeutigen Erkennen des Einsatzes der Regelung. Da Ausgangpegel bleibt konstant. Daher kann die Autogainfunktion abgeschaltet werden.

Die Anzeige der Verstärkungsreduktion erfolgt durch eine Leuchtdiodenkette mit 8 Leuchtdioden in einem Bereich bis zu 30 dB.

Expander

Der Expander dient im Wesentlichen zur Unterdrückung von Störungen, die durch die Kompression hervorgehoben werden. Da jede wirksame Kompressionseinstellung mit einer Auswirkung auf die Lautheit und Dichte eines Signals immer mit einem Regelvorgang verbunden ist, der im Endeffekt eine mehr oder wenige starke Erhöhung der Verstärkung ohne Signal bedingt, werden in Signalpausen alle Störungen zwangläufig hochgeregelt. Dies ist umso störender, je schlechter der Störabstand des zu bearbeitenden Signals ist. Durch eine angepasste Einstellung des Expanders können diese Störungen vollständig unterdrückt werden, ohne dass dies negative Auswirkungen auf das Audiosignal hat.

Neben der programmgerechten Einstellung bestimmt im Wesentlichen die Attackzeit des Expanders, ob sein Einsatz nachteilige Konsequenzen hat. Eine zu geringe Attackzeit bewirkt ein langsames Einblenden des Signals nach Pausen, in denen der Expander abgeregelt hat. Dadurch wird die Klangcharakteristik des Signals negativ beeinflusst.

Drei Regler und ein Schalter dienen zur Anpassung der Parameter Threshold, Ratio, Attack und Release. Die Anzeige der durch den Expander hervorgerufenen Verstärkungsreduktion erfolgt durch eine Leuchtdiodenkette mit 5 Leuchtdionen und einem Anzeigebereich von 20 dB. Der Expander Threshold ist zwischen – 50 dB und 0 dB verstellbar. Der Ratioregler ermöglicht die Einstellung zwischen 1 (Expander Aus) und 8. In dieser Einstellung ähnelt das Verhalten des Expanders fast einem Noise-Gate. Standardmäßig ist die Einheit auf schnellen Attack im Bereich von 0.1 ms eingestellt. Die Taste ATTACK-SLOW ermöglicht die Umschaltung auf ein moderateres Verhalten. Der Release-Regler bestimmt die Ausblendzeit und kann zwischen 0.1 Sekunden für einen harten Abriss bis zu 5 Sekunden für eine weiche Blende verstellt werden.

Der I97 ist für den Einbau in INTEGRATOR Rahmen mit 4 Höheneinheiten ausgelegt.

Optionen

-s Eingang und Ausgang symmetrisch-erdfrei

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